Bevor man in diesem Sommer seine Badesachen packt, um Urlaub am Mittelmeer zu machen, könnte man nun vorher auch die Wassertemperaturen auf der Wassertemperatur-Karte der ESA überprüfen. Als Teil des Projektes Medspiration stellt die ESA eine täglich aktualisierte Karte der Wassertemperaturen des gesamten Mittelmeeres bereit.
Ein Beitrag von Alexander Höhn. Quelle: ESA.
Ausser beim Genuss des Badevergnügens spielt die Kenntnis der Sea Surface Temperature (SST) (Wassertemperatur an der Oberfläche des Meeres) bei der Wettervorhersage eine große Rolle. Desweiteren wird sie immer mehr als Schlüsselindikator für Klimaveränderungen angesehen. Die Temperatur ist eine wichtige physikalische Größe, die starken Einfluss auf den Wärmeaustausch zwischen Wasser und Atmosphäre hat. Weil das Wasser so lange braucht, um sich zu erwärmen oder abzukühlen, dient es als riesiger Wärmespeicher. Die obersten zwei Meter der Meere können genausoviel Energie speichern wie die gesamte Atmosphäre.
Wie Thermometer am Himmel messen eine Anzahl von Satelliten dauernd die SST. Medspiration benutzt z. B. Daten von ESA’s Envisat und Meteosat-8 und vom NOOA Polar Orbiter der USA, hierbei wird eine Auflösung von zwei Quadratkilometern erreicht. Die Idee hinter dem Medspiration-Projekt ist das Sammeln von Meeresoberflächen-Daten mithilfe verschiedener Satelliten-Systeme, um daraus Vorhersagemodelle für die Gewässer um Europa und den Atlantik zu erstellen. Die Daten aus Medspiration fließen zusätzlich in ein noch ehrgeizigeres Projekt, das alle Daten über die Wassertemperaturen weltweit zusammenfasst, das Global High-Resolution Sea Surface Temperature Pilot Projekt (GHRSST-PP).